Moordorfer Verein „KuKuNat“ engagiert sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus

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Der Moordorfer Verein „WerteWerkstatt KuKuNat e.V.“ veranstaltete in Zusammenarbeit mit der „Partnerschaft für Demokratie“ (PfD) am 17. März 2017 einen Workshop unter dem Titel: „WerteWerkstatt gegen Menschenfeindlichkeit – keine Chance für Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus“. Ohne das in jeder Hinsicht bemerkenswerte Engagement von Marius Siwek, den ersten Vorsitzenden von KuKuNat, hätte es den Workshop nicht gegeben. Siwek zahlte aus eigener Tasche, um den Workshop zu ermöglichen. Denn die PfD trug zwar den größten Teil der Kosten, kann aber in der Regel die Projekte lediglich teilfinanzieren.

Workshop in Moordorf im März 2017

Die Presse berichtete über die Veranstaltung, so die Ostfriesischen Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 18. März. Herr Siwek schrieb einen Bericht an die PfD, aus dem wir zitieren:

Unter den 22 Teilnehmern aus Südbrookmerland, Ihlow, Marienhafe und Wiesmoor befanden sich Schüler, pädagogische Mitarbeiter, Lehrer und Kommunalpolitiker. Referent Andrea Müller, der mit dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld zusammenarbeitet und Städte und Gemeinden zum Thema Demokratieförderung berät, erläuterte den Begriff der Abwertungsmentalität, der das Verhalten von Menschen kennzeichnet, die sich von den Ideen rechtspopulistischer Parteien und Gruppierungen angezogen fühlen.

In Moordorf gab es in der jüngsten Vergangenheit im Bereich der Flüchtlingsunterkunft Vorfälle, denen rechtsradikale Tendenzen zugrundeliegen und die bereits juristisch geahndet wurden. Weitere Probleme stellen die Zunahme strafrelevanter Hassbotschaften im Internet, die sich im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Aurich ereigneten, sowie Vorurteile und Diskriminierung in Alltag, Beruf und Ehrenamt dar.

Die zurückliegenden Monate hätten, so Müller, gezeigt, dass Menschen aus der Mitte der Gesellschaft nun aufgerufen fühlen, feindlich gegen Minderheiten aufzutreten. „Viele Menschen fühlen sich abgehängt, soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit sind ein Nährboden für Extremismus,“ machte der Referent deutlich. Mit dem Workshop wurde gezielt die Wahrnehmung geschärft, um schon latente Ausprägungen von Ausgrenzung, Rassismus und Diskriminierung erkennen und benennen zu können. Denn wie leicht der Einzelne in die Rolle des Opfers oder Täters geraten kann, macht sich kaum jemand bewusst. Ein großes Anliegen von Müller bestand darin, die Funktionsweisen von  Abwertungsmentalitäten zu erklären und einen Verhaltenskodex zur Begegnung mit Anfeindungen und Ungerechtigkeiten zu erarbeiten. Denn Diskriminierung und Rassismus bergen Risiken für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Viele menschenfeindliche Einstellungen und Meinungen basieren auf Angst und Neid sowie einer negativen Anerkennungsbilanz. Wenn die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe fehlt, oder man sich nicht zugehörig fühlt, besteht die Gefahr menschenfeindliche Einstellungen zu entwickeln, gab der Referent zu Bedenken.

 

 

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