Fehlt noch was von 2017? Zwei Tanzprojekte und eine Tagung zu den Menschenrechten

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Nach Möglichkeit soll jedes Projekt, das von der „Partnerschaft für Demokratie“ kreiert und / oder finanziell unterstützt wird, auf dieser Homepage zu Wort kommen. Für 2017 bleibt die Berichterstattung von zwei Projekten noch offen, was wir hiermit nachholen.

Wir veröffentlichen in der Regel Ausschnitte aus dem Projektericht oder wir zitieren aus den Zeitungen, manchmal ist auch beides der Fall. Immer veröffentlichen wir zumindest ein Foto – außer bei dem folgenden Bericht über eine schon etwas zurückliegende Tagung zu den Menschenrechten im Europhaus, da uns die elektronische Fassung der Bilder im Moment leider nicht zur Verfügung steht. Das obligatorische Bild ist beim zweiten Bericht, der von einem Tanzprojekt und Begegnungskultur handelt, dann wieder dabei…

Jugendbegegnung: Engagement für Menschenrechte

Im Folgenden zitieren wir aus dem Teil des Projektberichts von Frau Heike Pilk, bei dem die Beteiligung des Jugendforums der „Partnerschaft für Demokratie“ zur Sprache kommt:

Die Teilnahme des Jugendforums der „Partnerschaft für Demokratie“ und des Jugendparlaments aus Riepe zeigte einmal mehr auf, wie sehr es sich lohnen kann, sich schon in jungen Jahren politisch einzumischen. Zunächst stellte sich das Jugendforum und das Jugendparlament in einer Podiumsdiskussionen den Fragen der Teilnehmenden, die genau wissen wollten, wie es in ihren Zusammenhängen um die Haltung zu den Menschenrechten bestimmt ist. In einer anderen Konstellation waren Jugendforum und Jugendparlament selbst Zuhörende und Fragende, als sie die öffentliche Präsentation der Seminarergebnisse im vollbesetzten Johanndes-Diekhoff-Saal des Europahauses verfolgten.   

Begegnungskultur: Einwöchiger TanzWorkshop mit anschließender zweifacher Aufführung.  

Die Projekttträgerin Frau Tanja Büter schreibt:

Im Zuge der Demokratiestärkung im ländlichen Raum hat die „Partnerschaft für Demokratie“ ein Tanzprojekt mit Geflüchteten gefördert. Die Geflüchteten leben zum Teil im Integrationszentrum Utlandshörn, zum Teil nehmen sie von außerhalb kommend an Sprachkursen und beruflicher Kompetenzfeststellung teil. Um die Menschen aber ganzheitlich wahrzunehmen ist es wichtig, ihnen Ausdrucksmöglichkeiten an die Hand zu geben, ihnen zuzuhören, ihnen Raum zu geben und so nach und nach ihr Selbstbewusstsein zu stärken. So gestärkt, können sie dann besser in Begegnungen hinein gehen, Kontakte aufnehmen und halten. Doch auch für die restliche Gesellschaft ist es unerhört wichtig, die Augen zu öffnen, Kulturen, die vielleicht nicht in allem der eigenen Kultur entsprechen, kennen zu lernen und mit allen Sinnen zu erfahren. Dazu dienen nicht nur kulinarische Angebote, sondern in ganz vorzüglicher Weise auch die Musik und der Tanz.

Tanzprojekt mit Begegnungskultur
Tanzprojekt mit Begegnungskultur

Das Abschlussergebnis der Aufführung ist nur ein Aspekt der Arbeit im einwöchigen Tanz-Workshop. Es geht zuerst um die Schaffung einer vertrauensvollen Atmosphäre, ein offener und doch verbindlicher Umgang mit den Körpern, dem eigenen und denen der anderen, sowie um die Erfahrung von Verlässlichkeit. Ein Zeichen davon war, dass alle Teilnehmer jeden Tag an dem Workshop teilgenommen haben. Es war nicht das Ziel komplizierte Choreografien zu erlernen, sondern eigene Ausdrucksmöglichkeiten auszuloten und selbst Choreografien zu erfinden. Neben Konzentrationsspielen, Dehnübungen, Übungen für die Körperwahrnehmung und das Körperbewusstsein sowie Tanztraining Warm-Ups standen das Finden und Teilen von Ideen für die ganze Gruppe und das Mitteilen von Bewegungssequenzen im Mittelpunkt der Arbeit. Von Montag bis Donnerstag wurde das Thema Kontakte und Begegnungen durchdacht und mit dem Körper ausgedrückt. Was bedeutet es, jemandem die Hand zu geben? Was kann danach folgen? Wie entstehen Begegnungen? Was bringen wir mit? Was teilen wir? Wie verändern wir uns, wenn wir mit jemandem in Kontakt kommen? Das waren nur einige der Fragen, die bei dem schließlich aufgeführten Tanz zum Ausdruck gebracht wurden. Bei einer Vorführung im Forum der KVHS in Norden wurden die Ehrenamtlichen des Flüchtlingskreises, die Mitarbeiter der KVHS, Freunde und Bekannte der Geflüchteten sowie ein Integrationskurs, einige Nachbarn und die Pressevertreter eingeladen. Außerdem haben Mitglieder des Nordener Fotoclubs fotografiert. Um sich für die Begegnungen zu öffnen, wurde das Warm Up mit dem Publikum geteilt. Die Geflüchteten zeigten allen aus dem Publikum, die Lust hatten teilzunehmen, einige Tanzschritte und tanzten gemeinsam zu einem Lied. Hierbei kam es zu einem Rollenwechsel, der von allen sehr positiv aufgenommen wurde. Die Geflüchteten wurden zu Tanzlehrern und zeigten den anderen „ihre Schritte“. Es wurde eine gelungene Begegnung ohne viele Worte, die aber von allen sehr genossen wurde. Die Geflüchteten und das Publikum waren stolz, dass sich alle getraut hatten gemeinsam zu tanzen.

Am Sonntag wurde die Aufführung noch einmal auf dem Fest der Kulturen und Generationen im Garten der KVHS in Norden wiederholt und erhielt wieder großen Zuspruch.

Tanzprojekt der Kunstschule Norden „Die Raupe Nimmersatt“

Das ursprünglich für Ende 2016 vorgesehen Tanzprojekt „Die Raupe Nimmersatt“ war auf 2017 verschoben worden. Vgl.: http://www.moin-zusammen.de/2016/10/interkulturelle-begegnung-mit-dem-tanzprojekt-die-raupe-nimmersatt/). In den Monaten Januar bis April 2017 lief die Vorbereitung in den verschiedenen Kursen, im Mai 2017 waren dann die beiden Aufführungen; der Oastfriesische Kurier berichtete ausführlich. Für 2018 hat die Kunstschule Norden für ein modifiziertes Projekt ebenfalls die Unterstützung des Begleitausschusses der „Partnerschaft für Demokratie“ erhalten; wir werden nächstes Jahr bevorzugt darüber auf dieser Homepage berichten.