„Verbesserung der soziokulturellen Integration“ (Leitlinien von „Demokratie leben!“)

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Die „Partnerschaft für Demokratie“ kann auch Projekten einen finanziellen Zuschuss gewähren, die zur „Verbesserung der soziokulturellen Integration“ (Leitlinien des Bundesprogramms „Demokratie leben!“) beitragen. Das Soziale wie das Kulturelle war gegeben, als die PfD jungen Erwachsenen die Teilnahme am Musikalischen Workshop ermöglichte; zudem wurde auch ein Schwerpunkt der PfD bedient (Zuwanderung begleiten), da unter den Geförderten mehrere Geflüchtete waren. Siemke Hanßen schreibt in ihrem Projektbericht, wie der Sommerworkshop der Integration diente:

Gemeinsam mit dem Stadtorchester der Feuerwehr Norden, der Musikschule des Landkreises Aurich/Norden und der Musischen Akademie Norden veranstaltete das Mehrgenerationenhaus Norden vom 22. bis 30. Juli 2017 den mittlerweile 10. Musikalischen Sommerworkshop. Dort bekamen Menschen jeglichen Alters die Möglichkeit, ein Instrument in den Grundzügen zu erlernen oder ihr spielerisches Können zu vertiefen. Nach den guten Erfahrungen aus dem letzten Jahr wollten wir auch in diesem Jahr die Teilnahme am Workshop für Menschen ermöglichen, die die Teilnehmergebühren nicht selbst bezahlen können.

Auf dem Sommerworkshop. Hinten rechts das Logo der PfD.
Auf dem Sommerworkshop. Hinten rechts das Logo der PfD.

Mit der Förderung durch „Demokratie Leben“ konnten wir auch in diesem Jahr wieder kostenlose Plätze an Menschen in sozial schwierigen Situationen, insbesondere Geflüchteten vergeben. Die Instrumente werden zur Verfügung gestellt. Außerdem können die Teilnehmenden des Workshops anschließend in den verschiedenen Orchestern des Stadtorchesters weiter spielen. Dadurch erhalten sozial benachteiligte Menschen die Möglichkeit Anschluss in einem stabilen sozialen Kontext zu finden. Musik ist international und überwindet Grenzen – zwischen Generationen, Schichten und Kulturen. In diesem Jahr wurden insgesamt sieben dieser Plätze vergeben. Dabei wurden sowohl Plätze an junge Geflüchtete (aus Syrien und Eritrea) sowie an junge Menschen aus sozial schwachen Familien vergeben.

Die Jugendlichen haben gemeinsam mit allen anderen Teilnehmer*innen an neun aufeinander folgenden Tagen von morgens 10 Uhr bis nachmittags um 16 Uhr in unterschiedlichen Kleingruppen (Trompete, Posaune, Tuba, und Schlagwerk) gelehrt und gelernt. Sie erhielten neben Instrumentenunterricht auch theoretischen Unterricht über Atemtechniken, Notenkunde usw. Erfahrenen Dozent*innen haben den Teilnehmer*innen den Einstieg erleichtert, so dass im Laufe des 9-tägigen Kurses erstaunliche Fortschritte gemacht wurden. Die Veranstaltung war von einer ganz besonderen Atmosphäre und der Hilfsbereitschaft der Teilnehmer untereinander geprägt. Damit die “Musiker/-innen” auch erste Erfahrungen im Zusammenspiel sammeln können, wurden ab dem zweiten Tag mit allen gemeinsam im sogenannten Chaos-Orchester einfache Musikstücke für Blasorchester erarbeitet. Die Ergebnisse des Workshops wurden zum Abschluss wieder in einem großen Abschlusskonzert präsentiert, an dem alle Teilnehmer*innen teilgenommen haben.

Kultur und kulturelle Bildung spielen eine große Rolle für die persönliche und für die gesellschaftliche Entwicklung. Deshalb ist es so wichtig gerade auch Menschen mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwierigen Situationen die Möglichkeit zu geben daran teilzuhaben. Beim Musikalischen Sommerworkshop konnte man deutlich erkennen, dass die dort erworbenen Musikalischen Fähigkeiten und gerade der gemeinsame Auftritt im bis zum letzten Platz besetzten Forum der KVHS Norden bei den Teilnehmenden zu neuem Selbstbewusstsein führte. Außerdem besitzt Musik eine verbindende Wirkung. Beim Musikalischen Sommerworkshop kommen Menschen unterschiedlichen Alters, Kultur und sozialen Hintergrunds zusammen. Sie können zwanglos miteinander ins Gespräch kommen, sich austauschen, sich mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten einzubringen und zugleich vom Wissen und Können der anderen zu profitieren. Durch das gemeinsame Spielen im Orchester haben die Teilnehmenden Gemeinschaft erfahren und leben gelernt, denn ein Orchester funktioniert nur durch das Miteinander der Musiker/innen.

Das Projekt war ein großer Erfolg, denn die von der Partnerschaft für Demokratie“ (PfD) im Landkreis Aurich geförderten Teilnehmenden haben einerseits alle große Fortschritte mit ihrem jeweiligen Instrument gemacht, andererseits waren sie alle gut integriert innerhalb der anderen Teilnehmenden. So konnte ein reger Austausch zwischen den Teilnehmenden und gegenseitige Unterstützung  beobachtet werden.