„Inter*Trans*Express“ – Veranstaltung des GleichArt-Cafe zu „Trans und Inter“

Veröffentlicht von

Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ erklärt Gender-, Diversity Mainstreaming und Inklusion zu Leitprinzipien der örtlichen / regionalen „Partnerschaften für Demokratie“ (PfD). In den Leitlinien des Bundesprogramms wird auf Seite 15 auch eine Defintion dieser Begriffe vorgenommen: „Gender Mainstreaming ist eine politische Strategie, die die Anliegen und Erfahrungen von Frauen und Mädchen ebenso wie die von Männern und Jungen in die Planung, Durchführung, Überwachung und Auswertung der Maßnahmen selbstverständlich einbezieht. Dazu ist Diversity als Menschenrechtsansatz zu beachten, der vielfältige, komplexe Lebenslagen und Erfahrungen anerkennt und auf gleiche Teilhabechancen und Rechte abzielt. Ansätze zur Förderung von Inklusion als Voraussetzung für Diversity Mainstreaming sollen jedem Menschen die Möglichkeit geben, sich an allen relevanten gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar unabhängig von individuellen Fähigkeiten, kultureller, ethnischer wie sozialer Herkunft, Religion, Geschlecht oder Alter.“

Für das in Norden ansässige GleichArt-Cafe war dieser Passus willkommener Anlass um eine Aufklärungs- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Trans und Inter“ durchzuführen. In dem Flyer zur Veranstaltung „Inter-Trans-Express“ wurde das Thema und der eingeladene Referent wie folgt vorgestellt: „Ika Elvau ist ein Aktivist für eine Gesellschaft ohne Geschlechterhierarchien und lädt auf eine Fahrt im Inter*Trans*Express ein. Vollgepackt mit Erfahrungen vom Kindesalter bis in die Gegenwart stellt der Express mit unterschiedlichen Methoden alles Wesentliche zum Thema „Trans und Inter“ dar. Ika Elvau beschreibt persönliche Erfahrungen und macht damit Inter*Perspektiven sichtbar. Dem vermeintlichen Expert*innentum und der Pathologisierung von Menschen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale, die nicht in die Normen, die für das weibliche oder männliche Geschlecht festgelegt wurden zu passen scheinen, wird hier eine emanzipatorische Selbstdefinition von Geschlecht außerhalb der Kategorien Mann oder Frau entgegengesetzt.“

14 junge Menschen kamen der Einladung nach – eine „unheimlich intensive Veranstaltung, in der alle Besucher und Besucherinnen am Ohr des Referenten klebten“, wie Timo Rabenstein, ein führender Kopf der LGBT-Initiativen im Landkreis Aurich und Mitglied des Begleitausschusses der PfD Aurich, in seinem Projektbericht beobachtete. „Begrifflichkeiten wurden geklärt und Fragen beantwortet. Es war eine erfrischende Mischung aus Kurzgeschichten, nachgezeichneten Dialogen und Gedichten.“ Rabenstein denkt darüber nach, die Veranstaltung auch in unserer Kreisstadt anzubieten, zumal die Lesung in den Folgetagen „in aller Munde“ war – somit eine hohe Multiplikatorenwirkung erzielte.