„Die Gruppendynamik war toll“ – Bericht zur Fahrt des Jugendforums nach Bonn

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Im Folgenden veröffentlichen wir den Bericht von Leonie Böhm über die Fahrt des Jugendforums nach Bonn. Leider konnten wir für die Fahrt nicht alle Anmeldungen berücksichtigen, da das Jugendforum den Kreis auf 20 Teilnehmende begrenzt hatte. Frau Böhm war als Fachbegleitung für die weiblichen Mitglieder der Gruppe engagiert worden.
Meine Name ist Leonie Böhm, ich bin 19 Jahre alt und durfte die Bildungsfahrt des Jugendforums dieses Jahr
als weibliche Betreuung miterleben. Am 08. Juli  war es so weit: 16 Jugendliche und zwei Erwachsene (Martin Gohlke und ich) machten sich aus Norden auf den Weg in die schöne ehemalige Hauptstadt Bonn.
Montagnachmittag kamen wir an und es war Zeit für eine erste kleine Erkundung der Stadt –
vom Hauptbahnhof bis zur Jugendherberge Venusberg.
Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Stadt Bonn: Zunächst stand eine eigenständige Erkundung
der Innenstadt auf dem Plan, bevor wir uns gemeinsam auf den Weg zum Platz der
Vereinten Nationen machten. Dort wurden wir durch das alte Bundesratsgebäude geführt,
durften Platz auf den Stühlen im Plenarsaal nehmen und uns in die Rolle der Abgeordneten
einfühlen. Die Räumlichkeit wird auch heute noch genutzt: beispielsweise für klassische
Konzerte oder Chor-Auftritte.
Danach ging es für uns in das Haus der Geschichte, ein Museum, das ausschließlich durch
Spenden und öffentliche Gelder finanziert wird. Unsere geführte Zeitreise begann 1945 nach
Kriegsende und führte uns durch die Jahrzehnte. Es gibt einige tolle Exponate: einen Teil
eines echten Panzers, ein Stück Mondgestein, einen VW-Hippie-Bus, eine Nachbildung des
Ballon d’Or der Fußball-EM 1996, Teile der Berliner Mauer und ein Flüchtlingsboot aus
jüngster Geschichte. Es gab und gibt viel im Haus der Geschichte zu entdecken, ein Besuch
lohnt sich!
Am Mittwoch machten wir uns auf den Weg zum Deutschen Museum Bonn, worin sich alles
um Naturwissenschaft und Technik drehte; das Jugendforum hatte beschlossen, den Besuch unter der Fragestellung durchzuführen, inwieweit die technologischen Entwicklungen den politischen Raum beinflussen oder möglicherweise sogar bestimmen. Es gab eine Playmobil-Ausstellung und viele
andere Dinge zu entdecken. Verschiedene Führungen deckten verschiedene Interessen ab.
Abends stieß auch Henning Schwarz, Koordinator und Leiter des Jugendforums, zu
unserer Gruppe dazu.
Den Donnerstag verbrachten wir in Köln. Zunächst verfolgten wir die vielfältigen Events beim Klima-Streik der
FridaysForFuture-Gruppe des Rhein-Sieg-Kreises. Am Nachmittag besuchten wir das NS-Dokumentationszentrum. Dort bekamen wir, aufgeteilt in zwei Gruppen, eine Führung durch den ehemaligen Hauptsitz der Gestapo (Geheime
Staatspolizei). Die Ausstellung war für alle sehr interessant und auch bewegend, da man
sich die Hafträume, den Bunker und den Innenhof, in dem zur damaligen Zeit ein Galgen
stand, angucken konnte. Inschriften in den Zellen sind bis heute erhalten. Nach der Führung
blieb noch Zeit, sich eigenständig umzuschauen.
Gegen 18 Uhr sind wir zurück nach Bonn gefahren. Dort sind wir essen gegangen und
haben den Abend dann mit tollen Gesprächen und viel Spaß gemütlich auf der Terrasse der
Jugendherberge ausklingen lassen. Es wurde politisiert und getanzt – im Jugendforum sind auch Tänzer*innen aktiv, die uns mit ihrer Aufführung beeindruckten und zum Nachahmen anregten.
Und dann war es auch schon so weit: Der Freitag kam – und so mussten wir uns auf den Weg
zurück ins beschauliche Ostfriesland machen.
Die Bildungsfahrt hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht, die Gruppendynamik war toll; vielleicht hat ja jemand von euch jetzt auch Lust, beim nächsten Mal mitzufahren und/oder sich im Jugendforum politisch für „Demokratie leben!“ zu engagieren!