Es fiel dem Begleitausschuss der „Partnerschaft für Demokratie“ nicht schwer, ein Projekt der Ortsgruppe Norden der TERRE DES FEMMES zu unterstützen, nachdem die Konzeption von den beiden TDF-Mitgliedern Gertrud Grade und Roswitha Homann erläutert worden war. Im Folgenden veröffentlichen wir den Projektbericht von Frau Homann:
Bericht über die Veranstaltungen zum Thema „Deutschland – Bordell Europas?“ mit Kriminaloberrat a.D. Helmut Sporer, gesponsert von der Partnerschaft Demokratie Leben im Landkreis Aurich.
Am Samstag, den 3. Oktober, holten zwei Terre- des- Femmes-Frauen der Städtegruppe Norden Herrn Sporer nachmittags vom Bahnhof ab und begleiteten ihn zu seiner Unterkunft in der Behrendsschen Villa, die ihm von der Kreisvolkshochschule für dieses Veranstaltungs-Wochenende angeboten worden war.
In Norddeich gingen wir – inzwischen zu viert – zum Abendessen und machten uns miteinander bekannt, wobei auch das Thema des Referats „Prostitution in Deutschland“ zur Sprache kam. Herr Sporer kannte Ostfriesland nicht, daher boten wir ihm einen sonntäglichen Ausflug nach Norderney an, so dass er die ostfriesischen Gegebenheiten kennenlernen konnte. Eine TdF-Frau begleitete ihn.
Am Sonntagabend um 19 Uhr war der Film „Bordell Deutschland – Milliardengeschäft Prostitution“ im Forum der KVHS angesetzt. Es kamen 25 Besucher*innen. Nach dem Ende des Films blieben alle Zuschauer*innen völlig betroffen und schweigsam sitzen. Erst nach dem Schlusswort und beim Verlassen des Raumes begann eine Diskussion in kleinen Gruppen über das Gesehene.
Am Montag fuhren zwei TdF-Frauen Herrn Sporer in verschiedene Dörfer der Krummhörn Ostfrieslands, damit er sich ein Bild von den Lebensumständen in den Warfendörfern und den alten kirchlichen Gebäuden machen konnte.
Um 19:30 Uhr war der Vortrag Herrn Sporers „Bordell Deutschland. Wen schützt das Prostitutionsgesetz?“ angesetzt. Es kamen mehr als 30 Personen. Herr Sporer vervollständigte seinen Vortrag mit Hilfe des Beamers, so dass die Zuhörenden sich Zahlen, Gegebenheiten in anderen Städten u.a. besser merken konnten. Gegen Ende des Vortrages kam die Sprache – leider nur kurz – auf das Thema „Loverboys“, das sich die TdF-Gruppe speziell für junge Zuhörer*innen bzw. Schüler*innen gewünscht hatte. Insgesamt dauerte der Vortrag mehr als 2 Stunden. Auch der hiesige Polizeioberkommissar kam zu Wort, nachdem die Frage nach Prostitution in Norden gestellt wurde.
Das Publikum war von der positiven Auswirkung des Nordischen Modells, wie es inzwischen in Schweden, Norwegen, Island, Irland, Israel und Frankreich gehandhabt wird, überzeugt. Das Nordische Modell strebt einen Wertewandel im Hinblick auf den weiblichen Körper an, der absolut keine Ware ist, also nicht gekauft werden kann.
Die Politiker müssen davon überzeugt werden sich für das Nordische Modell einzusetzen.
Die TdF-Frauen beschlossen, einen Teilnehmer und interessierten Polizisten i.R. zur nächsten Sitzung einzuladen, um weitere Überlegungen für ein Bündnis im Landkreis Aurich gegen Prostitution anzustellen.