Eröffnung der Wanderausstellung über rechte Gewalt in Niedersachsen

Veröffentlicht von

PfD und das Europahaus arbeiteten zusammen, um eine Wanderausstellung zur rechten Gewalt in Niedersachsen nach Aurich zu holen. Gesine Agena, Mitglied des Begleitausschusses der PfD, schrieb den folgenden Bericht über die Eröffnungsveranstaltung.

Links die beiden Moderatoren der Veranstaltung (Gesine Agena, Autorin des Artikels und Mitglied des Bga; Timo Schneider, Koordinator des Jugendforums der PfD).

Mindestens zehn Menschen wurden in Niedersachsen seit 1990 aus rechten Motiven umgebracht. So unterschiedlich die einzelnen Tatkontexte waren, es eint sie, dass die Täter ihre Opfer nicht wahllos aussuchten. Ihr Hass richtete sich nicht gleichermaßen gegen alle Menschen, sondern gegen Menschen, die sie bestimmten Gruppen zuordneten: Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind die Gründe für die Morde.
Eine Ausstellung der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, der Betroffenenberatung und der Ausstiegsberatung in Niedersachsen setzt sich damit auseinander. Gefördert wird die Ausstellung unter dem Titel „Erinnern heißt Kämpfen“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!. Vom 5. bis zum 15. September 2023 wurde die Ausstellung im Europahaus Aurich gezeigt.
Am 7. September fand die Eröffnung der Ausstellung im Rahmen einer Veranstaltung statt, organisiert vom Europahaus, der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Aurich und dem Verein Aurich zeigt Gesicht. Zuerst wurde die Ausstellung von Vertreter*innen der Beratungs-Organisationen vorgestellt, anschließend diskutierten verschiedene Personen aus Ostfriesland über Rassismus und rechte Gewalt: Sultana Alim vom Verein kurdischer Frauenrat Zelal in Aurich, Ali Kone vom Verein afrikanische Diaspora und Abdou Ouedraogo von der Initiative Rassismuskritik in Emden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Timo Schneider vom Jugendforum der PfD und Gesine Agena, Studienleiterin im Europahaus. Anschließend gab es die Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen und miteinander ins Gespräch zu kommen, was gut genutzt wurde. Viele der Besucher*innen der Veranstaltung zeigten sich entsetzt über die vielen verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, denen Betroffene täglich ausgesetzt sind.
Das Europahaus Aurich und die Partnerschaft für Demokratie möchten mit dem Zeigen der Ausstellung die Möglichkeit geben, sich mit Rechtsextremismus in seinen vielen Dimensionen auseinanderzusetzen. Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sind alltäglich, wie auch viele Betroffene in Ostfriesland es oft schmerzhaft erleben müssen. Häufig werden die politisch rechten Tatmotive dabei nicht als solche (an-)erkannt. Auch das zeigt die Ausstellung und die Tatsache, dass bisher nur zwei der mindestens zehn Todesopfer rechter Gewalt in Niedersachsen auch staatlich als solche anerkannt sind. Die Ausstellung erinnert an diejenigen, die in Niedersachsen durch rechte Gewalt gestorben sind und ist ein Anstoß für alle, sich Rassismus und Rechtsextremismus entgegenzustellen.