Timo Rabenstein, Mitglied des Begleitausschusses (Bga) der PfD, sendete uns folgenden Bericht über den CSD, der zum siebten Mal in der Stadtgemeinde Aurich ausgetragen wurde. Der Bga hatte dem Projekt zugestimmt und war mit zwei Reden vertreten.
Unter dem Motto „Liebe Leben“ zogen ca. 700 Teilnehmende friedlich und bunt vom Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz durch die Auricher Innenstadt. Bevor die Demonstration mit zwei bunten Demo-LKWs startete, wurde auf dem Platz noch eine Gedenktafel zu Ehren von Karl Heinrich Ulrichs enthüllt (Ulrichs gilt als einer der ersten bekannten Vorkämpfer für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen. Sein Geburtsort liegt heute im Auricher Stadtteil Kirchdorf). Die Demonstration endete nach knapp eineinhalb Stunden auf dem Bürgermeister-Hippen-Platz direkt im Zentrum, wo es im Anschluss ein Kulturfest gab. Hier gab es zu Beginn eine Schweigeminute für Malte C., welcher beim diesjährigen CSD in Münster niedergeprügelt wurde und am 2. September im Krankenhaus verstarb. Musikalisch begleitet wurde die Schweigeminute von der Künstlerin Esther Filly.
Im Anschluss gab es ein Grußwort von MdB Johann Saathoff, der als Schirmherr des diesjährigen CSDs fungierte. In seiner Rede bedankte er sich auch beim QNN-Queeres Netzwerk Niedersachsen und bei der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Aurich, ohne die der CSD so nicht hätte stattfinden können. Wie zwei Mitglieder des Begleitausschusses der PfD brachten auch Landrat Olaf Meinen und Bürgermeister Horst Feddermann ihre Unterstützung für den CSD zum Ausdruck – für Vielfalt, Akzeptanz und gegen Hass und Gewalt. Gedankt wurde dem CSD Aurich-Team (u.a. Luca Beer, Melly Doden, Heike Eiben, Patrick Hoffmann, Jannes Jakobs), welche den CSD Aurich komplett ehrenamtlich organisierten.
Als Künstler:innen haben neben Esther Filly auch Keye Katcher, Ela Querfeld und Batomae zu einem bunten und vielfältigen Programm beigetragen.
An den Informationsständen der unterschiedlichen queeren Gruppen konnten sich bis zum Abend Interessierte über die Angebote informieren. Zusätzlich haben einige Gruppen die Möglichkeit genutzt, auf der Bühne über sich zu berichten.
Danke für den Bericht, lieber Timo! Im Folgenden dokumentieren wir Auszüge aus der Rede von Bga-Mitglied Jörg Köhler:
Hallo zusammen, Hallo buntes Aurich!
[…]
Ich möchte auf drei Punkte hinweisen: […] Drittens möchte ich das Wort Minderheiten aus der Sprache gestrichen haben. Aus dem Wort kann man auch minderwertig ableiten oder herauslesen. In vielen Bereichen wird von Minderheiten gesprochen. Selbst Volksgruppen – auch die Ostfriesen – sind eine Minderheit. Aber so sollte man das nicht sehen! Sie sind Teil des Ganzen. Und genauso muss es mit allen Menschen praktiziert werden. Wir werten niemanden ab, sondern nehmen Ihn oder Sie in unsere Mitte auf und sind selbst ein Teil davon.
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Arbeiten wir gemeinsam daran, dass Diskriminierung keine Rolle mehr spielt und nehmen wir die Sprache ernst! Das heißt auch, dass wir bereit sind die Auseinandersetzung zu führen, wenn sich jemand diskriminierend äußert.
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