Kant im Seminar „Vielfaltsbewusstes Lernen von Anfang an“

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Für das Projekt „Vielbewusstes Lernen von Anfang an“ setzte sich der Begleitausschuss (Bga) der PfD auf seiner Tagung im März 2022 mit einem detaillierten Projektantrag des Europahauses auseinander. Gleich mehrere Zielsetzungen des Projektes, so war ein Ergebnis der Diskussion, bedienen Leitlinien von „Demokratie leben!“; der Bga hob dabei insbesondere die vom Projekt anvisierte Vergegenständlichung des neuzeitlichen Toleranzbegriffes hervor: Toleranz als Bedingung, dass die zahlreichen Widersprüche unserer modernen Bürgergesellschaften ausgehalten und nach Möglichkeit in einen konstruktiven Prozess der Problemlösung überführt werden können. Immanuel Kant und Co hätten sich gefreut über das Seminar …

Mit der freundlichen Genehmigung von Frau Agena lassen wir ihren Projektbericht nachfolgend in Auszügen zu Wort kommen:

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Jeder Mensch ist unterschiedlich, aber alle Menschen sind gleich an Würde und Rechten. Dieser Grundsatz ist Grundlage der Demokratie. Um ihn zu stärken, muss Vielfalt als Selbstverständlichkeit anerkannt und Diskriminierung abgebaut werden. Das beginnt schon im Kindes- und Jugendalter.

PfD und Europahaus arbeiteten gut zusammen für das dreitägige Seminar.

In einem dreitägigen Seminar mit 16 Jugendlichen aus der Förderschule am Extumer Weg in Aurich haben wir im Europahaus Aurich gemeinsam darüber gesprochen, was Vielfalt bedeutet, wie Diskriminierung wirkt und wie wir ihr begegnen können. Das Seminar war ein niedrigschwelliges Angebot zum Thema Vielfalt. Entsprechend wurden viele spielerische Elemente in das Seminar eingebaut.

Am ersten Seminar-Tag stand das gegenseitige Kennenlernen (unter Einbeziehung des Themas Vielfalt) sowie das Kennenlernen der Umgebung im Europahaus im Fokus. Danach konnten sich die Jugendlichen am ersten und zweiten Seminartag mit verschiedenen Methoden und Übungen selbst positionieren, miteinander reflektieren, welche Diskriminierungsformen es gibt und wie diesen begegnet werden kann. Dabei wurden unter anderem Diskriminierungsformen wie Rassismus, LSBTIQ-Feindlichkeit oder soziale Ausschlüsse thematisiert, erklärt und diskutiert, wie ihnen entgegengewirkt werden kann. Der Anti-Bias-Ansatz stellt hierfür verschiedene passende Methoden zur Verfügung. An den drei Seminar-Tagen ging es auch immer wieder darum, wie sich Jugendliche unabhängig von Diskriminierung und Ausschlüssen in der Demokratie einbringen, gleichberechtigt teilhaben und mitbestimmen können.

Gesine Agena schrieb den nebenstehenden Projektbericht. Frau Agena ist auch Mitglied des Begleitausschusses der PfD.

Abgesichert werden Gleichberechtigung und Teilhabe auch in den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030. Hiermit haben sich die Schüler*innen am dritten Tag daher abschließend in einem Workshop beschäftigt. Dabei wurde gefragt, welche Ziele den Jugendlichen besonders wichtig sind und warum. Die Schüler*innen haben mit Hilfe künstlerischer Darstellungsformen erarbeitet, welche Bedeutung die besonders wichtigen Nachhaltigkeitsziele für sie persönlich heute haben und in Zukunft haben werden.

Zwischen den inhaltlichen Einheiten gab es auch immer wieder abwechslungsreiche andere Programmpunkte. So wurde unter anderem eine Europahaus-Rallye gemacht und die Jugendlichen haben zusammen mit dem Hauswirtschaftsteam des Europahauses gekocht und gebacken.

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