Bürger*innenforum Klimaschutz in Ostfriesland

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Seit nunmehr drei Jahren demonstrieren auch im Landkreis Aurich viele (junge) Menschen für mehr Klimaschutz. Bereits in der Anfangszeit gründeten sich zahlreiche Gruppen (Parents for Future, Psychologists for Future, Extinction Rebellion, Critical Mass und weitere). Das Europahaus Aurich führte die Akteur*innen zusammen und gründete im November 2021 mit 40 Anwesenden das „Bürger*innenforum Klimaschutz in Ostfriesland“; im Vorfeld hatte es zwei Vorträge mit 120 Menschen gegeben (vgl. näher: https://www.moin-zusammen.de/2021/12/3195/).

Die PfD war damals als Beobachter dabei; wir freuen uns, dass mit unserer Unterstützung die Aktivitäten auch 2022 Fortsetzung erfahren haben. Der Begleitausschuss (Bga) der PfD hatte in seiner Rückschau auf die 2021 durchgeführten Projekte die Gründung des Forums als ein „gelungenes Beispiel für die konstruktive Zusammenarbeit von Menschen mit sehr unterschiedlichen biographischen Hintergründen gesehen. […] Eine Ein-Punkt-Bewegung brachte mit dem Bürger*innenforum Menschen zu einer Frage von herausragendem Allgemeininteresse zusammen und fand unmittelbar öffentliche Wahrnehmung – hier hat der Anspruch unseres politischen Systems, der zivilgesellschaftlichen Tätigkeit Anerkennung und Selbstwirkung zu geben, Wirklichkeit gefunden“ (Martin Gohlke, 29. Sitzung des Bga, 7. März 2022).

Jahresplanung 2022 des Bürger*innenforums im Europahaus.

Im Folgenden zitieren wir aus den Bericht von Christine Strauss, Mitarbeiterin des Europahauses:

[…] In Kooperation mit dem BUND Ostfriesland folgten im Europahaus im Jahr 2022 viele kleinere und größere Veranstaltungen mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen und vielseitigen Expert*innen. Aufgrund der pandemischen Situation fanden einige Vorträge und Veranstaltungen im digitalen Raum statt.

Es ist gelungen eine Vielzahl unterschiedlicher Initiativen und Akteur*innen aus der Region miteinander zu vernetzen und interessierte Bürger*innen miteinzubeziehen. Durch einen Vernetzungs- und Informationsaustausch ist ein wichtiger Schritt in Richtung aktive Teilhabe im Kontext der Klimakrise vollbracht. Es wurde in kleineren Arbeitsgruppen zu Schwerpunktthemen gearbeitet, es wurden erste Lösungsvorschläge erarbeitet und in unterschiedlichen Formaten wurde einer interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben Kenntnisse zu einer Vielzahl von Themen zu vertiefen. Spannende Referent*innen klärten online, analog und vor Ort über den drängenden Themen unserer Zeit auf. Besonderes Interesse bestand an einem best practice zum Thema Fahrradinfrastruktur in den Niederlanden. Aber auch das Thema Moor wurde als relevant erachtet, da wiedervernässte Moore als sehr bedeutsamer CO2-Speicher fungieren.

Es wurde im Rahmen dieser Module vielen Menschen in der Region ermöglicht sich aktiv in demokratischen Prozesse miteinzubringen. Bereits in der Gründungsphase war dieses Netzwerk ein gutes Beispiel dafür, wie sich in unserem Land, das in Erfahrung des Nationalsozialismus den zivilgesellschaftlichen Organisationen hohe Rechte gewährt, eine Bewegung demokratisch Gehör aufgebaut werden kann.

[…]

Um das Bürger*innenforum als selbstorganisertes und nachhaltig wirkmächtiges Element in der Klimaschutzlandschaft unserer Region zu etablieren, bedarf es weiterhin einer gewissen Begleitung dieser Strukturen. Die Kooperation zwischen dem BUND Ostfriesland und dem Europahaus Aurich hat sich als sehr konstruktiv dargestellt. In Zusammenarbeit mit weiteren Engagierten wurde ein Email-Verteiler eingerichtet, sodass auch weiterhin und über das Bürger*innenforum hinaus ein wertvoller Informationsaustausch gewährleistet ist.