Wiesmoorer Schüler unterwegs in der Kommunalpolitik

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Nicole und Michael Hofer arbeiteten mit ihrem „Förderkreis der Schulen Wiesmoors e.V.“ eng mit der PfD zusammen, um nach 2016 und 2018 ein weiteres Mal das Planspiel „Pimp your Town“ in die drittgrößte Stadt unseres Landkreises zu holen. In diesem Spiel üben sich Schüler in der Ratsarbeit. Drei Schüler hatten übrigens mit ihrer Teilnahme an den Planspielen 2016 bzw. 2018 ihr Interesse für die Kommunalpolitik entdeckt – sie schafften mittlerweile den Sprung ins Kommunalparlament.

Michael Hofer. Jugenpfleger, Mitglied des Begleitausschusses der PfD.

Die PfD war auch dieses Jahr wieder dabei und erzählt im Folgenden von ihren Eindrücken:

„Pimp“ ist eines der englischen Wörter, die für die deutsche Übersetzung eine Vielzahl von Möglichkeiten anbieten. Im Kontext des Planspiels bietet sich wohl am ehesten „aufhübschen, verbessern“ an, denn darum, die (kommunale) Welt besser zu machen, geht es in der Tat bei „Pimp your Town“. Das dreitägige Planspiel began mit Kursen zur Ratsarbeit. Die Schüler wurden dabei von Kommunalpolitiker*innen aus dem Wiesmoorer Stadtrat unterstützt. Ideen sammeln, sie zu formulieren und gute Argumente für das eigene Anliegen zu finden, waren die ersten Schritte. Am zweiten Tag arbeiteten die Schüler, die aus allen Schulformen von der Förderschule bis zum Gymnasium kamen, in drei Ausschüssen zusammen. Anschließend ging es im Plenum in die politische Diskussion.

Ein Ratsmitglied vor dem Mikro.

Die Ernsthaftigkeit, mit der sich die Schüler der Kommunalpolitik widmen, war beeindruckend. Dazu trug wohl auch die Tatsache dabei, dass der ein oder andere Vorschlag im wirklichen Stadtrat behandelt wird. Die Schüler lernten von dem Wissen und der Rhetorik der anwesenden Kommunalpolitiker – die Argumente flogen hin und her, Prioriäten wurden gesetzt, nach finanziellen Fördermitteln wurde Ausschau gehalten; die verschiedenen Anliegen wurden im Vergleich diskutiert – es stellte sich die Frage: Welche Aufgabe dient insbesondere dem Allgemeininteresse? Inhaltlich ging es beispielsweise um einen Fun-Park, den Erhalt eines geliebten Cafe im Hallenbad, eine Tartanbahn, die Qualität der Schultoiletten, Busverbindungen und um Solartechnik für die städtische Beleuchtung.

Der „Stadtrat“ bei der Arbeit

Über den dritten und letzten Tag schreiben die „Ostfriesischen Nachrichten“: Die in den Ausschüssen beratenden Themen liegen in einer Stadtratssitzung auf dem Tisch, die vom echten Ratsvorsitzenden Jans Peter Grohn geleitet wird. Die Schüler sind wieder diszipliniert und konzentriet bei der Sache. Und tatsächlich, einiges wird jetzt umgesetzt oder im Stadtrat weiterberaten: mehr Mülleimer, für Wiesmoor, sichere Radwege, mehr Plätze für Jugendliche, ein Indoor-Spielplatz, eine Wassersport-Anlage. Ein Kino zu bauen wurde abgelehnt; denn das kann die Stadt ohne einen Investor nicht umsetzen. Die jungen Poltiker haben mitbekommen, was sich alles umsetzen lässt; dass es sich lohnt sich einzumischen. Sie haben aber auch registiret, woran manches scheitern kann: an den Finanzen.

Schulleiterin Ulrike Sieckmann und Stadtjugendpfleger Michael Hofer sind überzeugt, dass bei den Schülern das Interesse an Kommunalpolitik, an der Gestaltung von Demokratie durch „Pimp your Town“ geweckt wird. „Das ist ein hervorragendes Projekt, es gibt den Jugendlichen einen guten Einblick in die Politik. Ich selbst fand solche Sitzungen in meinen jungen Jahren auch eher langweilig, doch durch das Planspiel merken die Schüler, dass sie etwas verändern können“, sagt die Schulleiterin. Sie und Michael Hofer loben dabei auch den Einsatz der Wiesmoorer Ratsmitglieder.“